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vom Riesengebirge in die Karpaten

auf südlicher Route an der Grenze Tschechiens entlang suche ich mir oberhalb des kleinen Städtchens Świeradów-Zdrój (Bad Flinsberg) erstmal einen schönen Stellplatz am Wegesrand inmitten von Wiesen und Feldern.

Als es nach Szklarska Poręba weitergeht taucht plötzlich an der Hauptstraße ein Höhenbegrenzungsschild auf. Da ich eine Dachbox mitführe dürften 3 Meter zu knapp sein. Ich studiere also erst einmal die roadmap und finde eine mögliche kleine Ausweichroute. Die Begrenzung galt einer Eisenbahnunterführung,  vermutlich wäre ich mittig sogar hindurch gekommen, wähle dann aber doch lieber die Umfahrung über eine kleine Brücke über die Gleise! Der Ort selber entpuppt sich als reiner Touriort und ich suche einen Parkplatz um zum Hohen Rad zu wandern. Die sind aber alle belegt und darüber hinaus gebührenpflichtig mit Münzautomaten 🙁 Also weiche ich auf eine Nebenstraße aus und finde keine 2 km weiter einen kostenlosen Parkplatz in einer Sackgasse direkt am Beginn eines Wanderweges 🙂 Auf halber Strecke an der Nationalparkgrenze wollen die Polen, dass man via App 8,- Złoty Eintritt für den Wanderpfad bezahlt, die ganze Gegend offenbar ein lukratives Geschäftsmodell. Leider war gerade jetzt mein Akku alle 😉 Kurz vor dem Gipfel lässt sich allerdings das Zusammentreffen mit den Tourimassen nicht vermeiden, die von der Seilbahnstation kommend in Richtung der übervollen Łapski-Szczyt Hütte und weiter zum Gipfel strömen. Ich verzichte daher auf die Massenwanderung und entscheide mich abseits der Massen zum Blaubeeren sammeln, welche ich dann abends am Ufer des Jezioro Bukówka verspeise. Den Besuch von Elbquelle und Schneekoppe verschiebe ich mental auf Nebensaisonzeiten.

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Nach dem Frühstück fahre ich über unaussprechliche Dörfer weiter in Richtung Glatzer Schneeberge. Da am heutigen Sonntag bei schönstem Wetter vermutlich ebenfalls ein mega Andrang herrschen wird, lasse ich mir Zeit und biege hinter Nowy Waliszów auf eine ganz kleine Nebenstraße ab, wo ich einen schattigen Rastplatz am Ende eines steilen Feldweges mit tollem Ausblick finde. Die wenigen Besucher die sich mit ihren 4×4 Offroadern hierher verirren sind sichtlich erstaunt hier oben ein Wohnmobil anzutreffen 😉  Da ich ein Stück der Straße zu den HotSpot Parkplätzen einsehen kann, bestätigt sich meine Vermutung: dort herrscht rush hour am Sonntagnachmittag! Erst am späten Nachmittag verlasse ich meinen Aussichtsposten und rolle mit niedriger Übersetzung im ersten Gang und ohne Bremse den steilen Berg wieder hinab. Nach etwas Recherche finde ich abseits der asphaltierten płatny Parkplätze wieder mal einen schönen ruhigen Übernachtungsplatz am Ende eines Feldweges. Nur das Wetterglück verlässt mich in der Nacht mit einem heftigen Gewitter.

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Am Morgen ist es immerhin einigermaßen trocken, aber empfindlich kälter geworden. Die Wanderung auf den Glatzer Schneeberg auf der Grenze zur Tschechei entlang führt mich allerdings in eine Baustelle auf dem Gipfel, wo es vermutlich ohne Gigantomanie keinen ausreichenden Ausblick gibt. Für mich wenig nachvollziehbar warum man den Gipfel des Parks derart verunstalten muss. Eine Rast auf dem Rückweg in der Hütte „Schronisko Na Śnieżniku“ fällt dann leider auch aus, zum einen weil eine Regenfront aufzieht und zum anderen weil es die Polen in völlig abstandsfreiem Gedränge offenbar nicht so eng mit einer Covid-19 Infektion sehen.

Ich mache mich also vom Acker und besuche bei sich besserndem Wetter die Seen an Oder und Weichsel. Leider findet sich keine gute Möglichkeit das Kajak zu wassern, so bleibt es bei ausgedehnten Spaziergängen und Erkundungen möglicher Stellplätze.

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gibt es bislang keine wirklichen Herausforderungen für Mensch und Maschine hat es eine kleine Nebenstrecke zwischen Chocholów und Zakopane dann plötzlich und völlig unerwartet in sich! Nach einem Spaziergang durch Chocholów mit seiner schönen Blockhausarchitektur, aber leider viel zu viel Durchgangsverkehr auf der Hauptstraße 958 in Richtung Zakopane, suche ich mir via googlemaps eine Umfahrungsmöglichkeit und finde eine Route über Roztoki und Koscielisko. Anfangs gibt es noch ein LKW Befahrungsverbot, also wohl eine enge und/oder steile Straße. Als die Asphaltierung endet geht es zunächst völlig harmlos über einen Feldweg, der alsbald allerdings eher die Form eines Wanderweges annimmt. Da dieser aber sehr breit ist und es immerhin Reifenspuren gibt scheint das wohl ok zu sein. Es dauert allerdings nicht allzu lange und ich finde mich in einer steilen und grob steinigen Holzrückergasse wieder, aus der es jetzt auch kein zurück mehr gibt. Der einzige brauchbar aussehende Abzweiger entpuppt sich als Grundstückszufahrt, aber mit Untersetzung und langsamer als Schritttempo komme ich heil unten an. Adrenalin pur, vielleicht gehört der Wanderweg einer Bergungsfirma 😎 und die machen mit google fifty-fifty ….😂 guckst Du hier, leider tonlos da die dashcam mal wieder einen Aussetzer hatte 🙁 Antiwerbung: iTracker mini 0806, don’t buy. Keine 10 Minuten später finde ich mich in Zakopane im bislang größten Tourirummel wieder. Menschenmassen wohin man auch sieht. Ich lasse lediglich einige Zloty an der Tankstelle liegen und mache mich schnellstmöglich aus dem Staub. Die anschließende Route entlang der Nordseite der Hohen Tatra ist zwar ganz nett zu fahren, aber alle Parkplätze sind hoffnungslos überfüllt.

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Also geht es direkt weiter zur nächsten Attraktion an den Dunajec, wo man ab Sromowce Niżne nahezu alle Arten von Bootsfahrten durch den Canyon bei den „drei Kronen“ buchen kann, traditionell allerdings nur mit zusammen gebundenen Einbäumen. Das ganze wieder nur Busladungsweise, aber es gibt einen schönen kaum frequentierten Wanderweg entlang des Flusses, der allerdings auf polnischer Seite an der steil abfallenden Felswand des Canyons endet. Beim nächsten Besuch also besser auf der slowenischen Seite entlang wandern. Am Abend geht es dann mal auf einen Campsite in Krościenko, die besten Plätze am Fluss sind aber bereits belegt.

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über Jaworki fahre ich weiter in das Rezerwat przyrody Baniska hinein. Obwohl es dort keine Befahrungsverbotsschilder gibt, lediglich ein Verbotsschild für Fahrzeuge über 15t, erfahre ich Tags darauf von einem sehr netten Förster, dass das Befahren von Forstwäldern grundsätzlich nicht ohne Genehmigung erlaubt sei? Wir einigen uns dann, dass ich die Forststraße auf dem kürzestem Wege wieder verlasse, schade eigentlich, aber nunja, die lokalen Vorschriften muss man dann eben respektieren. Es wäre natürlich einfacher, wenn auch an dieser Zufahrt auch einfach das übliche KFZ Verbotsschild stehen würde, wie es an vielen Zufahrten in die polnischen Nationalparks oder Schutzwälder verwendet wird.

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auf meinem Weiteren Weg in Richtung Ukraine breche ich einen vorherigen Abstecher auf den Tarnica in der Südostecke Polens wegen Überfüllung und Massentourismus ab. In dieser entlegenen Ecke Polens hätte ich selbst in der Hauptsaison nicht mit so einem Andrang gerechnet. Also geht es weiter nordwärts über Lutowiska in Richtung Grenzübergang. Vorher suche ich mir abseits der Straße noch einen ruhigen Übernachtungsplatz, die Suche endet allerdings erst einmal auf einer matschigen bergauf führenden Lehmpiste im noch matschigeren Randstreifen, aus dem ich nur nach einigen matschigen Aktionen mit Hilfe der Bergungsboards wieder herauskomme. Anschließend gibt es dann noch etwas Säuberungsbedarf ……

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to be continued: South-East-Europe part3

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