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Franja de Aragón

wir verlassen unseren Platz vor der Refugio de Lavasar um an einer kleinen Piste in Richtung Collado de Sahún einen weiteren schönen Übernachtungsplatz zu finden. Dazu geht es erst einmal wieder den langen Weg hinab ins Tal und weiter durch die Schlucht des Rio Cinqueta bis nach Plan und von dort wieder hinauf in die Berge in Richtung Chia. Auf dem Collado de Sahún finden wir dann einen der raren Stellplätze mit einem wunderschönen Ausblick. Nur Wasser gibt es hier oben keines und leider neigt sich unser Wasservorrat langsam dem Ende entgegen. Auf der staubigen Piste talwärts ist auch kein Tropfen des kostbaren Nass‘ auszumachen. Der Zufall meint es aber wieder einmal gut mit uns und wir finden auf einer weiteren Abkürzung, auf der ich zeitweise froh bin, dass uns niemand entgegen kommt, einen schönen (spanischen!) Brunnen mit Zapfstelle, wo sich sogar ein Wasserschlauch anschließen lässt. Perfekt!

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los Pirineos de Cataluña

kaum sind wir über die international unbeachtete Grenze von Spanien nach Katalonien, da ist es auch schon wieder vorbei mit der grenzenlosen Freiheit und unser Ausflug abseits der Hauptroute auf der östlichen Seite des Panta de Baserca endet wieder einmal unerwartet vor einem Schlagbaum. Diesmal ergibt eine spätere Recherche aber, dass wir wohl lediglich den zugewachsenen Abzweiger auf der alten Straße verpasst haben, der uns weiter oberhalb um die direkte Zufahrt zum Staudamm herumgeführt hätte 🙁 o.k. nächstes mal vielleicht 😉 Als alternative findet sich aber immerhin noch ein nettes Plätzchen mitten im Flußbett unweit der Hauptroute.

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Val de Ruda – Parc de Naut Aran

Wir verlassen unser Flussbett und kommen durch das kleine Städtchen Viella, wo es in den engen Straßen ein durchaus sinnvolles Parkverbot für Wohnmobile gibt. Schließlich gibt es zum östlichen Ortsrand hin einen kostenlosen Großparkplatz. Zu unserer Überraschung ist aber auch hier das Parken für Wohnmobile und LKW’s verboten!  Reisebusse dürfen immerhin, man versteht es nicht ……. Wie viele andere Reisende ignorieren wir daher dieses Schild einfach und geben bestimmt ganz legal und zur Freude der Geschäftsinhaber einige Euros in Viella aus.

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Im freiheitsliebenden Katalonien gibt es sogar noch mehr Verbotsschilder, die offenbar zu einem ständigen hinein- und herausfahren in die Hochtäler animieren sollen. Besonders umweltfreundlich finden wir das nun auch wieder nicht und interpretieren daher mal so: Zelte und Wohnmobile dürfen Nachts nicht parken wenn sie älter als 20 Jahre sind und 3.5t wiegen, aber nur wenn es gleichzeitig Steinschlag und Wildwechsel gibt. Wir machen einen guten demokratischen Kompromiss und beschließen schnell und einstimmig, dass wir ja außerhalb der Nationalparkgrenze parken können, zumal wir von den genannten Eigenschaften ohnehin keine erfüllen. Am nächsten morgen geht es dann noch ein Stück weiter hinauf, allerdings nicht ganz ohne Hindernisse, es gibt tatsächlich „Wildwechsel“ in Form des spanischen Grundnahrungsmittels, und zwar innerhalb des Nationalparks 😮  guckst Du hier …….  Nahezu am Ende der Piste geht es wegen zunehmender Gesteinsgröße entweder nur noch mit dem kleinen Kraxel-Defender aus unserer Garage weiter 😉 oder halt doch per pedes 🙂 Als Belohnung winkt mal wieder ein grandioser Ausblick mit einigen Abkühlungsmöglichkeiten nach dem „erwärmendem“ Aufstieg.

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Port de Ratera Panorama

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Port de Tavascan

über den Port de la Bonaigua kurven wir auf der Hauptstraße hinab bis in das schöne Bergdorf Llavorsi, welches wir aber wegen des Ansturmes mehrerer Reisebusse links liegen lassen und lieber direkt weiter nordwärts hinauf über Tavascan bis zum Ende der einsamen Piste in Richtung Port de Tavascan fahren, einem Passübergang nach Frankreich, auf dem sich während diversen Bürgerkriege Flüchtlingsdramen in die jeweils Zuflucht versprechende Richtung abgespielt haben. Wir dagegen können glücklicherweise in unserem Schutz gewährendem ExMo und bei vergleichsweise harmlosen Gewitter und Regengüssen vorbei an „Bernie“ dem Baggerfahrer die Piste ohne weitere Anstrengungen bewältigen. guckst Du hier 🙂 . Zu unserer Freude gibt es auch keine Verbotsschilder, oder wir haben bereits unterbewusst einen wirksamen Verbotsfilter aktivieren können.

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Carretera de Tor

langsam wird es auch mal wieder Zeit den Energiehunger unseres ExMo’s zu stillen und so machen wir uns auf den Weg zur Tankstelle nach Andorra, natürlich stilecht über die grüne Grenze. Für diese Tour geht es zunächst die vielen erklommenen Höhenmeter wieder hinab bis nach Tírvia. Von dort arbeiten wir uns auf der Carretera de Tor zunächst wieder 1000 Meter hinauf bis in das alte, teils zerfallene Bergdorf Tor. Ein neuerliches Gewitter lässt uns dann frühzeitig pausieren, da die Regenmassen nicht so recht zwischen Flussbett und Piste unterscheiden wollen. Dafür beschert uns der nächste Morgen ein Traumwetter auf einer echten 4×4 Piste. guckst Du hier 🙂  Überraschung: weitere 500 Höhenmeter hinauf am Port de Cabús, dem Grenzpass nach Andorra angekommen, gibt es keinen Hinweis auf einen Grenzübergang.  Lediglich die bis dahin anspruchsvolle Piste verwandelt sich schlagartig in eine asphaltierte und bestens ausgebaute Bergstraße, deren Sinn wohl hauptsächlich darin besteht, einen brauchbaren Untergrund für Rad- und Rollerskifahrer zum trainieren  bereit zu stellen.

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Andorra

aus irgendeiner Eingebung heraus, entscheiden wir uns dazu die erste am Wegesrand und weit außerhalb von Andorra la Vella liegenden Tankstelle anzusteuern, was bei einem Preis von einem Euro pro Liter Diesel auch völlig egal erscheint. Es soll sich dann aber bald herausstellen, dass es im chaotischen Zentrum von Andorra la Vella gar keine Tankstelle zu geben scheint. Auch gibt es offenbar nur gebührenpflichtige Parkplätze für Fahrzeuge unter 2m Höhe, auf die am heutigen Samstag ein regelrechter „shopping run“ eingesetzt hat! So sehen wir zu, dass wir diesem Chaos schnell wieder entfliehen, günstige Zigaretten braucht ohnehin kein Schw…. und  bezahlbaren guten Rotwein gibt es auch in Spanien, Entschuldigung, in Katalonien 😉 an jeder Ecke.  Tankstellenmäßig also mal wieder alles richtig gemacht. thumbs up 🙂  Bevor wir aber endlich wieder auf die einsamen Bergpisten abbiegen können, müssen wir noch die unglaubliche Grenzanlage La Farga de Moles passieren, wo ich vor lauter ungläubigem Staunen die Spur für Reisemobile verpasse. Diese Grenzanlage muss sich irgend jemand  bei den Grenztruppen der DDR abgeguckt haben, und sie ist daher besonders absurd, weil es genügend Möglichkeiten gibt, Andorra völlig unkontrolliert zu verlassen oder zu erreichen. Mein kleiner Fehler, den ich unmittelbar bemerke, wird schnell durch einen freundlichen spanischen Zöllner korrigiert, der einfach und unkompliziert einen Pylon beiseite schiebt und uns den richtigen Weg weist, natürlich nicht ganz ohne Hintergedanken. So wirft er noch einen kurzen interessierten Blick in unser ExMo, ohne jedoch wirklich irgendetwas zu suchen 😉 Und nachdem er dann die vor kurzem erst angebrachte spanische Nationale am Heck sieht ist alles in bester Ordnung und wir dürfen weiter fahren. Gut dass es kein katalanischer Zöllner war ……….

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unmittelbar hinter der Demarkationslinie biegen wir wieder links von der Hauptstraße ab und finden uns schnelle wieder zurück auf einsamen Bergpisten. Aber Vorsicht, in Spanien – pardon – in Katalonien hängt selbst im Sommer das Lametta zeitweise reichlich tief 🙂  Vom bislang einzigen kritischen Moment der ganzen Reise gibt es aber weder ein Foto noch einen Film. In einer  zwar engen aber eigentlich harmlosen bergauf führenden Harnadelkurve lenke ich nachlässig und naiv hinein bis wir uns plötzlich in 20° (gefühlt 30°) Schräglage befinden. Die Verschränkung schlägt zu und auf beinahe nur drei Rädern und unter zu Hilfenahme der Untersetzung samt Mittensperre schaffen wir es unbeschadet wieder aus der Kurve heraus. Wenn es nicht ohnehin schon sehr warm wäre, jetzt ist uns spätestens via Adrenalin so richtig warm 😉  Den Rest der heutigen Strecke bis zum Refugi Estanys de la Pera mit einem kleinen Zwischenstop in der Panaderia schaffen wir ohne weitere Zwischenfälle, wundern uns nur in der Bäckerei über die lustigen bunt verzierten Kuchen, für die alle Schlange stehen. Es stellt sich heraus das heute die „Noche de San Juan“ ist ! von der wir Greenhorns natürlich nichts wissen. Kurzum – eine Riesenparty zur Sommersonnenwende, bedeutet dass am Montag alle frei haben und daher geht es dann oben an der Refugi zu wie auf einem Campground. Glücklicherweise finden wir aber noch einen Stellplatz da über 90% der Partygäste bereits weiter unten am Ende der asphaltierten Straße auf einem schööön großen und ebenem Parkplatz an der Refugi Cap del Rec geblieben sind 😉

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Pyrénées-Orientales

unsere letzte Bergetappe in den Pyrenäen erreichen wir nicht ganz wie geplant. Eigentlich sollte es von Ribes de Freser quer durch die Berge über Pardines in Richtung Osten gehen, nur leider bleiben wir schon im ersten Bergdorf stecken. Weil es schon spät am Nachmittag ist, geben wir das Suchen nach einer befahrbaren Route auf, obwohl wir  weiter nördlich eine Piste empfohlen bekommen, die vermutlich auch befahrbar gewesen wäre. Dafür können wir dann noch unseren leeren Kühlschrank in Ribes de Freser befüllen und schaffen es noch am selben Abend über Espinavell bis zum Collada Fonda. Von dort wollen wir auf den 2464 m hohen Costabona und brechen am Morgen zeitig auf. Zum einen weil es wieder sehr warm werden wird, und zum anderen weil wir auch wieder rechtzeitig geweckt werden, guckst Du hier 😉 Obwohl es bis zum Mittelmeer nur noch 60 km Luftlinie sind, ist es in der warmen Luft einfach zu diesig um vom Gipfel aus und zwischen den umliegenden Bergen hindurch etwas vom dunklen Blau zu erspähen. Dafür ist hier an der französischen Grenze wenigstens schon mal die Katalanische Flagge gehisst …….

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nun geht es endgültig bergab in Richtung Mar Mediterráneo wo wir es zunehmend mit staubigen Straßen und hohen Temperaturen zu tun bekommen. Über den Col d’Ares gelangen wir nach Frankreich und winden uns am Fluss Tech hinab bis zu seiner Mündung ins Mittelmeer.  Es wird nun zunehmend schwierig noch einige schöne und einsame Plätze zu finden, was uns aber schließlich doch noch gelingt, auch wenn Reisemobile nicht mehr nur nachvollziehbaren Beschränkungen unterliegen, sondern leider schon diskriminierenden Beschränkungen bezüglich einfachster Parkplätze, welche mittels Höhenbeschränkungshindernissen durchgesetzt werden. An der Tech Mündung könnten wir zwar einfach neben der Schikane durch den Graben fahren, aber da das Übernachten in dieser viel zu kleinen Naturparkzone ohnehin verboten ist, verzichten wir mal auf eine mögliche Auseinandersetzung mit den örtlichen Behörden …… Weiter nordwärts finden wir dann etwas landeinwärts und abseits der teils weniger schönen Appartement Küste auch noch ein gemütliches schattiges Plätzchen! Die Temperaturen liegen bereits weit über 30° und sollen noch bis 40° steigen. Die Kakteen stört es nicht und entschädigen mit ihrer Blütenpracht. Etwas weiter südlich an der spanischen Küste soll dagegen bereits der erste Waldbrand ausgebrochen sein 🙁  Am frühen Morgen lässt es sich hier am Étang de Bages aber noch sehr gut aushalten 🙂 und auch am Vormittag beim petit-déjeuner in Bages geht es entspannt zu.

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die viel zu knappen fünf Reisewochen gehen zu Ende und wir begeben uns landeinwärts über das Massif Central langsam in Richtung Heimat. In den nicht ganz so hohen Bergen des französischen Zentralmassivs versprechen wir uns wenigstens ein wenig Abkühlung, was zumindest in den Flüssen und Seen einigermaßen gelingt. Außerhalb des kühlenden Nass erreicht das Thermometer 39° im Schatten, wo es nur den Hirschkäfern gut zu gehen scheint. Wir dagegen verlegen unsere Lenkzeiten für die restlichen beiden Rückreisetage bis in in die Nacht hinein, denn die Mischung aus heißem Asphalt und weichen AT Reifen kommt nicht so gut …….

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to be continued ………

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