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Lofoten

wegen des unbeständigen Wetters beschließen wir auf die Lofoten zu wechseln, in der Hoffnung, dass es an der Küste ein wenig besser als in den Bergen ist, wo sich Wolken und Regen immer besonders hartnäckig halten. Auf dem Weg nach Bodø gibt es nur noch Großbaustellen, die Gegend ist kaum wieder zu erkennen. Wir hoffen dass die schönen neuen Mautschilder nicht alle ernst gemeint sind und nur schon mal im voraus aufgestellt wurden. Wenn wir das Baustellenchaos nicht aus Deutschland gewohnt wären, dann müsste man eher Schmerzensgeld verlangen 😉 Da Sonntag ist haben die Geschäfte in Bodø alle geschlossen, deshalb genehmigen wir uns nur einen Milchkaffee und einen Cappuchino in einem der zwei einzigen geöffneten Cafés, das ganze für schlappe 10 Euro, und nehmen die nächste Fähre nach Moskenes. Es bleibt grau in grau so dass an einen Aufenthalt an Deck eher nicht zu denken ist. Bei der Ankunft in Moskenes ist es aber wenigstens trocken! Wir fahren zum südlichen Ende der Insel(n) nach Å (sprich „Oh“) wo nicht nur ordentlich an Buchstaben gespart wird sondern auch an aktueller Beschilderung. Der einzige ausgewiesene Campsite südlich von Moskenes erweist sich eher als Hüttendorf, in dem wir nicht mal hätten wenden können. Dafür gibt es ein Trockenfischmuseum 😮 und andere Kuriositäten. Gut dass wir die Gegend zunächst zu Fuß erkunden. So bleiben wir auf dem Großparkplatz am Ende der Straße stehen und beobachten noch das ein und andere Wohnmobil, welches völlig umsonst den Weg zum Campingplatz hinauf und wieder hinunter fährt. Wer kein Verkehrschaos hat der macht sich eines 😮

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wer möchte denn schon an der Tømmestasjon campen??

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Eine erste geplante Wanderung am nächsten Tag fällt nicht nur wegen des Wetters in Wassers, welches uns heute morgen zunächst mit Sonnenschein begrüßt, sondern auch wegen des völlig überfüllten Parkplatzes am Startpunkt des Weges. Der Lofotenhipe scheint also weiterhin anzuhalten und wir werden die nächsten Tage versuchen herauszubekommen, warum es ausgerechnet hier so einen Hipe gibt, wo doch die Küste Norwegens endlos lang ist und sich landschaftlich vielerorts ähnelt. Es geht also erstmal weiter zum Selfjord, wo auch bereits alles ziemlich crowded ist. Außen herum zum Ende der Straße lichtet sich das Chaos dann aber und wir warten den Regen ab, um zur Kvalvika Bucht zu wandern. Auf diesem längeren Weg ist es recht ruhig und einsam, in der Bucht angekommen sehen wir aber bereits den Ansturm auf den unmittelbar über der Bucht liegenden Torsfjordtinden. Selbst in der Bucht versucht sich eine Gruppe von per Motorboot angereisten Surfern auf den nicht besonders hohen Wellen. Man muß es wohl einfach mal gemacht haben, Wellenreiten in der Kvalvikabucht ……. Trost des Tages, wir treffen ein amerikanisches Pärchen welches uns bereits am Vortag den Parkplatz geräumt hat, die uns berichten, dass es an den Hotspots in den USA noch viel schlimmer zugeht. Eine Einschränkung machen sie allerdings, man muss sich in den USA nur etwas mehr als einen Kilometer vom Parkplatz entfernen und hat in den allermeisten Fällen seine Ruhe. But that doesn’t work in Europe…..

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…. so machen wir uns lieber zu einem zunächst noch recht leeren Campsite auf, um endlich einmal unsere Schuhe trocken zu bekommen und ein paar Waschgänge einzulegen 😉 Die Idylle auf dem Foto täuscht allerdings, nur dachten wir, dass wir auch mal wie auf den Prospektfotos tricksen können 🙂

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Und dann ist es plötzlich Sommer, nur die Wanderschuhe sind immer noch nicht trocken. Also gehen wir getrennte Wege, welche es auch bezüglich der Zufahrtsbeschränkungen auf strandnahe Parkplätze zu beachten gilt. Während ich es mir dann an einem anderen Strand in Uttakleiv gemütlich mache, geht es für meine Begleitung auf den höchsten Berg in der Nähe. Und während ich mir so den steilen Anstieg betrachte, finde ich es plötzlich gar nicht mehr so schlimm, dass meine Schuhe noch nass sind 🙂 Der Ausblick von oben macht dann aber doch neidisch und man kann den Grund erahnen, warum es alle auf die Lofoten zieht.

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Aber auch an der Küste gibt es beneidenswertes, so hat es dieser „Dachzeltnomade“  geschafft, einen Platz nur für sich zu ergattern.

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Weiter ging es nach Henningsvær dem „Venedig der Lofoten“. Wir konnten allerdings nichts entdecken was einen venezianischen Vergleich zugelassen hätte. Es gab weder Brücken noch Kanäle geschweige denn irgendwelche Palazzos. Am ehesten wäre noch ein prozentualer Vergleich mit der Anzahl von Reisebustouristen möglich. Renner der Saison sind in jedem Falle die Regencapes, die weggehen wie warme Semmeln 😉 Wir wechseln also lieber wieder an die Leeseite der Lofoten, wo die Regenpausen bei den vorherrschenden derzeitigen Südwindlagen etwas länger ausfallen. In Delp (oder hier) lassen sich auch die gigantischen Tidenströme direkt von der Straße aus bestaunen, so dass wir die Kajaks doch lieber eingepackt lassen. Ausgepackt werden dagegen etwas später die Bergeutensilienen. Eine italienische Familie war mit ihrem Wohnmobil in den Graben gerutscht. Klein zieht Groß – die spontane Hilfe erbrachte uns als Dankeschön eine Flasche italienischen Weines, welche noch am selben Abend mit Blick auf den Trollfjorden geköpft wurde.

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Wir fahren den Raftsundet weiter südwärts und wollen den Keiservarden erklimmen. Nun gibt es allerdings in Norwegen mehrere Keiservarden, dieser befindet sich im kleinen Ort Digermulen und führt auf den Digermulkollen mit einem ganz hervorragendem Ausblick über den Raftsundet bis hinüber zum Trollfjord, den schon im Jahre 1889 Kaiser Wilhlem II. samt seinem „allerhöchsten Reisegefolge“ genossen haben mag. Dafür wurden ihm dann gleich zwei Gedenktafeln spendiert, da er im Jahre 1903 noch einmal mit dem „allerhöchsten Reisegefolge“ hier hinauf gewandert ist. Ob das Reisegefolge ein anderes war oder ob es dieselben allerhöchsten Begleiter waren, ist nicht überliefert 😉

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Offenbar gibt es auf diesem Keiservarden einen jährlich stattfindenden Familienwandertag der im Vorwege dazu führt, dass der gut erkennbare Weg jedes Jahr erneut bis zur Unkenntlichkeit mit hässlichen Plastikbändern verziert wird, die offenbar als Wegmarkierungen dienen sollen. Wir entfernen einen ganzen Beutel voll dieses Sondermülls, der die schöne Gegend nicht nur verschandelt sondern auch mit zerbröselnden Platikresten belastet. Das ganze gefördert vom norwegischen Tourismusverband, bei dem der Gedanke an einen nachhaltigen Umwelt- und Naturschutz offenbar noch nicht ganz angekommen ist.

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…… und der Regen ist auf den Lofoten natürlich nicht nur lästig sondern zaubert auch schöne Postkartenmotive, wie an unserem Übernachtungsplatz in Kråknes.

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Wir wechseln nochmal die Seiten und machen uns auf den Weg nach Stø, wo wir tatsächlich eine kleine Gruppe von Elchen auf einer Lichtung neben der Straße entdecken. Meine Theorie, dass es in Schweden nur noch Elche auf den Verkehrsschildern gibt, ist somit zumindest für die norwegischen Vesterålen wiederlegt! Bei einer kleiner Wanderung entlang der Küste auf der sogenannten Dronningruta wird das Wetter dann immer düsterer und uns kommen auf dem eiligen Rückweg nur noch entschlossenen Norwegerinnen entgegen, denen auch Luftfeuchte Werte über 90% nichts auszumachen scheinen. Zurück in Stø gibt es nur minimalen Betrieb im Fischereihafen während das einzige Café im whale watching shop witterungsbedingt für die nächsten Tage geschlossen bleibt. Da es weit und breit außer uns weder eine infrage kommende Kundschaft gäbe, noch der ganze Betrieb einen vertrauensvollen Eindruck macht, vermuten wir eine längere downtime. Das angepriesene bird watching organisieren wir dann eigenständig und kostenfrei an der Pier bei einem Kaffee, wo sich die Möwen im 10 Minuten Takt um die herausgeworfenen Fischreste streiten 🙂 Die Nacht verbringen wir auf Gisløy und warten den Regen ab, der allerdings bis zum späten Morgen durchhält. Auf den kurzen Spaziergang im dortigen moorigen Naturschutzgebiet verzichten wir dann aufgrund des Pegelstandes 😉 Stattdessen wechsel wir schon wieder die Seiten und in Evenes lacht auf einem kleinen Campingplatz für wenige Kronas schon wieder die Sonne.

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Meins … Meins …. Meins …. 🙂

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to be continued: von Norwegen über Schweden und Finnland nach Norwegen

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