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zu unserem kurzen Abstecher in die Karpaten brechen wir spät an einem schwülen Nachmittag im August auf. Neben den üblichen „haben wir alles eingepackt“ Hindernissen hat mich eine alberne Nato Steckdose für die Winde aufgehalten, deren Abdeckkappe sich ums verrecken nicht aufschrauben lassen wollte 🙁 Selbst ein hilfsbereiter Mercedes Schrauber hat die Dose mit groben Werkzeug 😮 nicht aufbekommen, dafür aber eine Schraube der Halterung vernichtet. Diese Nato Dosen scheinen ein echtes FIAT Produkt zu sein: Fehler In Allen Teilen. Da wundert es mich nicht mehr, dass unsere Sturmtruppen selten über einsatzbereites Gerät verfügen. 🙂
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Im Raum Frankfurt sind wir dann prompt in den Folgen eines schweren Unwetters stecken geblieben: STAU! Auf Schleichwegen gelingt es uns das Chaos zu umfahren, jedoch kommen wir nur noch bis Mainhausen, wo wir ein schönes Plätzchen in einer kleinen Baumgruppe zwischen Feldern und Wiesen finden. Leider währt die Freude über den Übernachtungsplatz nicht allzu lange, da die deutsche Jägerschaft beschließt ein wenig rumzuballern und wir daher noch einmal umziehen, auf den Segelflugplatz Zellhausen. Ruhe ist nun jedenfalls während der Nachtstunden garantiert.
Nach einem ausgiebigem und wegen des Überangebotes in den Vorratsschränken auch umfangreichem Frühstück, erreichen wir am Nachmittag die Tschechische Grenze und nutzen den schönen Tag für eine gemütliche Pause zwischen Feldern und Fischteichen zum chillen.
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Tschechien
Nachdem wir in dem verschlafenem Dörfchen Tillyschanz die Grenze überqueren fahren wir auf schmalen Straßen südwärts durch den Oberpfälzer Wald und finden diverse Hinweisschilder zu verlassenen Dörfern. Also machen wir uns auf die Suche und …… finden nichts außer Wald und Gestrüpp. Des Rätsels Lösung ist, dass diese grenznahen Dörfer nach dem zweiten Weltkrieg alle dem Erdboden gleich gemacht wurden. Die Tschechei (damals noch Tschechoslowakei) hatte neben der DDR eine der am schärfsten bewachten Grenzen zu Osteuropa. Um so mehr Wissen wir es zu schätzen, einfach so eine innereuropäische Grenze ohne Kontrollen überqueren zu können. Schade dass nicht alle so denken, insbesondere nicht in der Tschechei.
Um das nicht unkomplizierte Mautsystem der Tschechei zu umgehen, fahren wir auf Landstraßen weiter in Richtung Osten und finden leider nur einen drittklassigen Übernachtungsplatz auf einem Parkplatz einige Kilometer vor Klatovy, der bei den Truckern aber beliebt und bekannt zu sein scheint. Immerhin haben wir einen sehr schönen Ausblick über das Tal, der allerdings am Morgen nach dem Sonnenaufgang von dichtem Nebel verschlungen wird.
Nachdem sich der Nebel aufgelöst hat geht es weiter gen Osten über Klatovy und Strakonice. Die ganze Gegend ist stark landwirtschaftlich geprägt und so fliegen ausnahmslos Kulturlandschaften am Fenster vorüber. Hinter Strakonice finden wir aber einen See für eine Pause, mit dem eigentümlichen Namen „Markovec u Žižky“. Trotz unvollständiger Ausrüstung gibt es einen kurzen Angelversuch, der allerdings mangels Gewichten erfolglos bleibt. Dafür erhalten wir den ersten kostenlosen Sonnenbrand.
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Da es noch früh am Nachmittag ist, fahren wir weiter in Richtung Trebíc, was allerdings wegen einiger Baustellen zur Schnitzeljagd wird. Wird landen auf einer neuen Autobahn die nicht im aktualisierten Navi vorhanden ist und müssen später wegen einer begrenzten Durchfahrtshöhe auf einer Umleitungsstrecke umdrehen. Um einen neuen Weg zu suchen halten wir irgendwo bei nächster Gelegenheit quer zu den Fahrbahnmarkierungen an, und wundern uns alsbald über einige Zuschauer. Wir stehen vor einer Polizeistation! Die Beamten üben aber Nachsicht und winken uns freundlich zu als wir die Fahrt fortsetzen. Nach einem Fehlversuch am See „Studenecký rybnik“ finden wir am See „Dubovec“ einen ausgesprochen schönen Übernachtungsplatz. Allerdings unterhält uns ein fleißiger Landwirt noch bis spät in die Nacht mit seinem Traktor aus dem letzten Jahrtausend, er fährt die Heuernte heim und bedient sich dazu eines Gabelstaplers, dem der spätere Heimweg mit einem Begleitfahrzeug beleuchtet werden muss.
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Am Morgen dann die nächste Überraschung, ein LKW drängt sich dicht ans uns vorbei, wir stehen quer zur Abfahrt an den See, sozusagen mitten im Weg, da dieses die einzige waagerechte Stellfläche ist, auf der unser Kaffee nicht überschwappt. Den Fahrer des stilechten Offroad MAN scheint es aber nicht zu stören. Er wendet sein Gefährt und fährt schnurstracks rückwärts in den See, schwingt sich supersportlich aus dem Führerhaus auf die Kipperfläche seines Trucks und schmeißt ein paar Schaufeln seiner Ladung in den See: FISCHFUTTER! So schnell wie er gekommen ist, ist er auch schon wieder weg, hält aber einige hundert Meter weiter in einer Ausweichstelle. Vermutlich standen wir auf seinem Pausenplätzchen, schade, er hätte sich ruhig auf einen Kaffee zu uns stellen können.
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Wir fahren weiter in Richtung Slowakei und benutzen bei Brno (Brünn) ausnahmsweise ein Stück mautfreie Autobahn. Uns ist jedoch überhaupt nicht klar, wie lange die Autobahn hier mautfrei ist. Da wir auf der E50 die Grenze bei Holbová passieren wollen, hoffen wir dass wir bis zur Ausfahrt Holubice fahren dürfen. Aber weit und breit sind keine Schilder zur Mautsituation zu sehen. Erst kurz vor der geplanten Ausfahrt gibt es endlich den Hinweis, das genau hinter dieser Ausfahrt der mautpflichtige Autobahnabschnitt beginnt. Bis hierhin also wieder mal Schwein gehabt. Weiter geht’s also auf der E50 vorbei an verwaisten Kontrollhäuschen über die Grenze in die Slowakei.
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Slowakei
……. und es kann so einfach sein, die Sache mit der Maut! Die europafreundliche Slowakei macht es vor. Unter https://www.eznamka.sk/selfcare/home/ könnt Ihr Eure gewünschte Maut einfach beantragen und auch gleich bezahlen. Die Bestätigung erfolgt prompt via e-mail und das wars. Mautgebühren für einen Monat 14,- € bis 3,5 t, da kann man nicht meckern, auch wenn einige Zeitgenossen sagen werden, die haben ja auch nicht so viele Autobahnen. Aber gebaut wird ohne Ende, was ich nun wieder weniger schön finde.
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Gleich hinter der Grenze biegen wir auf eine Nebenstraße die uns über die Berge durch die Dörfer Dúbrava und Dolná Súca führt. Eine streckenmäßige Abkürzung in Richtung Hohe Tatra, aber natürlich weitaus langsamer als über die Hauptstraßen. Selbst auf den Nebenstrecken wird fleißig gebaut, obwohl es bei diesen Baumaßnahmen vermutlich eher um die Infrastruktur der Ortschaften geht. Wer mag kann 📽 hier ein Stück über die Dörfer mitfahren. Am Fluß Váh gab es dann eine kleine Badepause.
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Völlig unerwartet und allerdings auch völlig unvorbereitet gestaltet sich die Suche nach einem Übernachtungsplatz als problematisch. Rund um den See Liptovská Mara ist nichts zu finden, die ganze Gegend ist touristisch voll erschlossen und entspricht eher nicht unseren Vorstellungen. Leider entschließen wir uns in Anbetracht des späten Tages den Campingplatz „Mara Camping Liptovský“ aufzusuchen. Wir kämpfen uns durch einen völlig chaotisch zugestellten Parkplatz zur Einfahrt vor, die durch eine Schranke und einen Mitarbeiter gesichert wird. Zufahrt nur mit Zahlschein! Parkmöglichkeit für unser ExMo eher keine! Also begehen wir mal wieder den größten Greenhorn Fehler und kaufen die Katze im Sack, sprich wir sehen uns den Platz nicht vorher an. Dieser entpuppt sich als noch chaotischer als der Parkplatz davor, es gibt keinerlei System und jeder stellt sich irgendwo hin, was bei dem übervollen und lautem mit Discozelt versehenem Campingplatz auch mal zu Lücken führt, die man mit einem Fahrzeug nun nicht mehr erreichen kann. Es gibt ebenfalls ein paar völlig herunter gekommene Hütten, zwischen denen sich der Sperrmüll stapelt, vermutlich die alten Pappschränke aus dem Vorjahr. Dahinter finden wir dann eine weniger zugestellte Wiese, vermutlich weil sie weiter weg vom See als auch von den wenigen vorhandenen Sanitäranlagen liegt. Wir beschließen uns dorthin zu stellen und begehen den nächsten Fehler. Wir fahren nicht zurück zur Einfahrt, von wo es eine reguläre Zufahrt zu dieser Wiese gibt, sondern denken, dass man auch zwischen den Hütten auf asphaltiertem Weg hindurchfahren kann. Weil es wegen unseren großen Wendekreises etwas eng ist und wir uns auf den Sperrmüll konzentrieren übersehen wir dabei ein zwischen den Hütten gespanntes schwarz isoliertes Stahlkabel, vermutlich irgendein Blitzableiter Provisorium, und reißen uns damit die oberen Begrenzungsleuchten ab. Danach kapituliert wenigstens auch das Kabel und richtet zumindest bei uns keinen weiteren Schaden an. Dieser Tag endet also etwas frustrierend, auch wenn der Discolärm irgendwann nach 23:00 Uhr und der restliche Lärm gegen Mitternacht langsam abebbt. Empfehlung für alle offroader: macht einen riesen Bogen um den ganzen See Liptovská Mara, lohnt sich nullkommanull! Ist bestimmt total überheblich, aber dafür politisch inkorrekt: ich frage mich warum so ein Deppentourismus mit Partyzelten und Actionangeboten eigentlich in naturnahen Gebieten zugelassen wird. Besaufen können sich die Leute doch auch zu Hause, da stören sie dann nur ihre unmittelbaren Nachbarn.
Wir machen uns früh aus dem Staub, bunkern noch Proviant in Liptovski Mikolas und fahren in Richtung Nationalpark talaufwärts am Fluß Račkova. Am Ende der Straße hätte es den wesentlich schöneren Campingplatz Račkova Dolina gegeben, aber zu spät 🙁
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Also machen wir uns auf die Socken in Richtung Jamnícke sedlo, einem Gebirgspass kurz vor der polnischen Grenze und lassen den Ärger an der frischen Luft verfliegen. Dieser Teil des Nationalparks ist infolge eines Orkans im Jahre 2004 stark entwaldet worden. Allerdings fällt auf, dass nahezu nirgends Totholz herumliegt. Warum das so ist, erfahren wir etwa zwei Stunden später, als wir auf Forstarbeiter treffen, die dabei sind, einen weiteren Hang zu roden, und das mitten im Nationalpark. Es ist unschwer zu erkennen dass es einige Bäume gibt, die vom Borkenkäfer befallen sind, siehe im Bild oben. Warum dieser Tatbestand allerdings dafür genutzt wird auch gesunde Bäume oder zumindest nur leicht geschädigte Bäume zu fällen ist mir völlig unverständlich. Hier und da in unmittelbarer Nähe der Wanderwege mal einen Baum zu entfernen, kann ich ja noch nachvollziehen, aber der restliche Wald sollte sich doch in einem Nationalpark besser selbst überlassen werden. Zumindest gäbe es dann nicht noch zusätzlich die erheblichen Schäden, die durch die schweren Maschinen verursacht werden. Über die nachfolgend möglichen Lawinen- und Murenabgängen möchte ich dabei gar nicht weiter „philosophieren“. Trotz aller Probleme bleibt der Tatra in der Tatra dennoch ein Hingucker für Oldtimer Fans, sicherlich gäbe es aber sinnvollere Einsätze für das gute Stück.
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Hinter der „Baustelle“ beginnt dann auch erst der richtige Pfad, auf dem noch keine Fahrzeuge unterwegs waren. Allerdings kommen wir nicht mehr allzuweit, da sich das Wetter verschlechtert und es zu regnen beginnt. Auf 1300 m Höhe machen wir an einer Schutzhütte Rast und beginnen vorzeitig den Abstieg. Aber zum sammeln einer Schüssel voll Blaubeeren reicht die Zeit allemal noch 🙂
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Am Abend finden wir etwas weiter talwärts einen schönen Übernachtungsplatz an einem kleinen Waldweg, der laut Karte zu einigen Hütten führt. Allzuweit trauen wir uns aber nicht hinein, da die Äste sehr tief hängen und der Boden vom Regen stark aufgeweicht ist. Um nichts zu zerstören tasten wir uns also langsam auf ein Stück Wiese neben dem Weg, so dass am Morgen nur noch vier punktuelle Abdrücke der Reifen von unserer Anwesenheit zeugen. Zunächst werden aber erstmal die Blaubeeren vernichtet.
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Am nächsten Morgen regnet es dauerhaft und wir fahren nur ein kurzes Stück weiter bis nach Podbanske. Abgesehen von kurzen Spaziergängen machen wir heute einen Lesetag. Als sich das Wetter am Abend bessert, stürzen sich zwei wagemutige Slowaken die Belá hinab.
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Tags darauf bricht endlich wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor und wir machen uns weiter auf in Richtung Osten, wo kurze Zeit später der Kriváň aus dem Nebel auftaucht. Der Berg Kriváň befindet sich im Tatra-Nationalpark und ist ein Nationalsymbol der Slowakei. Mit seinen 2494 m über dem Meeresspiegel ist er zwar nicht der höchste Berg gehört aber dennoch mit zu den höchsten Erhebungen in der Slowakei und in den gesamten Karpaten. So strap your boots on get ready for that first step 🙂
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Wir umfahren den Kriváň und wollen von Štrbské Pleso durch das Mlynická Tal zum Hruby Wierch hinauf, der mit 2428 m auch nicht wirklich weniger hoch ist. Da wir uns nun mitten in einem touristisch ausgebauten Skiort befinden gibt es unerwartete Probleme bei der Suche nach einem Parkplatz, die sind hier nämlich allesamt gebührenpflichtig, soweit so gut, nur ist die Höhe der Gebühren nicht ausgeschildert. Also fragen wir uns durch und lassen den ersten netten Parkplatzbewacher vor seine Schranke stehen, wo er zumindest heute nicht im Regen steht. 100 Meter Talwärts gibt es dann einen Parkplatz der bei dem Koberer an Straße noch 8,- € pro Tag kosten soll. Wir akzeptieren das und werden auf dem großen leeren gepflasterten Parkplatz zu unserem Erstaunen auf die angrenzende Wiese verwiesen. Vielleicht gibt es Befürchtungen, dass wir mit unserem 4×4 die Pflasterung beschädigen könnten? Aber ein 4×4 sieht auf der Wiese natürlich auch viel besser aus und wir müssen sogar nur 5,- EUR bezahlen 🙂
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Wir starten unseren Hike bei schönem Wetter und erreichen nach eineinhalb Stunden den Wasserfall Skok. Es ist sehr kalt und wir müssen unser gesamtes Equipment aus dem Rucksack holen um nicht zu frieren. Auf der Westseite des Wasserfalls beginnt nun ein steiler teils mit Ketten gesicherter Aufstieg so dass es bereits hier wegen der nicht ganz unerwartet hohen Besucherzahlen zu den ersten Stauungen kommt und einige Zeitgenossen offenbar auch wenig Rücksicht auf weniger erfahrene Kletterer nehmen, und diese damit noch mehr verunsichern und es nun noch länger dauert. Kopfschüttel. Wir bewegen uns teilweise dann wenigstens abseits der Sicherungen und stören damit nicht die weniger erfahrenen Wanderer. Oben angekommen suchen wir uns erstmal ein schönes Plätzchen abseits der Menge an einem See und genießen windgeschützt die letzten Sonnenstrahlen bei einer Brotzeit. Denn leider zieht es vom Grat des Hruby Wierch immer mehr zu. Geschätzt werden wir wohl noch zwei weitere Stunden für den Aufstieg benötigen und leider stelle ich fest, dass sich an meinen noch relativ neuwertigen Hangwa Bergstiefeln von Globetrotter (Antiwerbung) die Sohle ablöst! Damit ist bestenfalls noch der Abstieg zu bewältigen, so ich denn nicht irgendwann barfuß laufen möchte.
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Zu allem Ungemach beginnt es nun auch noch zu regnen und wir machen uns an den Abstieg. Diese Idee haben natürlich viele andere auch und so gibt es an dem jetzt nassen Steilstück ein ziemliches Chaos. Meine sich ablösenden Sohle verarzten wir provisorisch mit einigen Mullbinden, aber wegen der nassen Felsen müssen wir nun leider auch die Seilsicherung benutzen so dass einige Zeit vergeht in der wir geduldig den Abstieg der vorausgehenden inklusive der Turnschuhtouristen abwarten. Zu letzteren zähle ich mich nun allerdings mit meinem bandagierten Schuh auch irgendwie ………
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Das Mullbinden Provisorium hält exakt bis 100 m vor unserem Parkplatz und so humpel ich die letzten Meter mit Aussicht auf eine Kaffee- und Kekspause im warmen und trockenen ExMo. Mittlerweile gibt es nun also drei Probleme auf dieser Reise: Keine brauchbaren Wanderstiefel mehr, abgerissene Begrenzungsleuchten am ExMo und eine nicht zu öffnende Steckdose der Seilwinde. Es kann also nur besser werden. Und so finden wir zwar viel weiter talwärts als erhofft wenigstens einen Übernachtungsplatz auf einem recht hübschen kleinen Campingplatz namens Rijo Camping Stara Lesna. Einfach aber sauber und gemütlich und mit 12,30 € (ohne Strom) auch nicht teuer, wer dort zufällig vorbeikommen sollte und keine abgehobenen Ansprüche stellt, durchaus zu empfehlen. Hier einige Impressionen
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Wir fahren weiter gen Süden durch die niedere Tatra, dem Slovenský raj. Und in der Tat sieht es ein wenig paradisisch aus, als sich die Straße zu dem schönen Dorf Vernár hinauf windet. Es gibt in dieser dicht bewaldeten Mittelgebirgslandschaft offenbar viele Wander- und Radwege. Etwas weiter talwärts kommen wir eine vollbesetztem großen Parkplatz vorbei, mit vielen Souvenir- und Imbißbuden, wo es vermutlich einen der höher frequentierten Wanderwege zu geben scheint. Mangels Wanderschuhen und vor allem wegen des Muskelkaters schlagen wir uns etwas weiter kurz vor dem Dörfchen Stratená in die Büsche und finden am knapp 1000m hohen Paß Sedlo Kopanec ein schönes Plätzchen für ein Rast abseits der Imbißbuden. Ein Schild verweist auf eine der artenreichsten Wiesen in Mitteleuropa, leider hat schon alles abgeblüht. Nach der Siesta besuchen wir weiter talwärts den klein Ort Dedinky am Stausee Palcmanská Maša. Offenbar sind einige Schulklassen auf einem Ausflug unterwegs, und so kommt es, dass sich zwei Jungs unser ExMo genauer betrachten, was an und für sich nichts ungewöhnliches wäre. Allerdings erklärt der eine Junge dem anderen was und wie alles funktioniert und wofür die ganzen sichtbaren Teile am ExMo gedacht sind. Die beiden sind allerhöchstens 8 Jahre alt. 🙂
Wir machen uns weiter auf in Richtung Südosten und finden an einem Feld unterhalb des Castello Turniansky hrad einen ruhigen Übernachtungsplatz. Vorher ist natürlich noch die alte Burgruine zu besichtigen, und da wir uns nicht vom einzigen vorhandenen Weg der Burg nähern, sondern von der „kampferprobten“ Rückseite, wird der kurz gedachte Aufstieg zu einer schweißtreibenden Angelegenheit
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Da wir nun bereits seit einer Woche oder seit 1500 km unterwegs sind, beschließen wir am Morgen bis nach Rumänien durchzufahren. Wir nehmen die kürzeste Route via Ungarn, was aber nun nicht die schnellste Route ist, da es meist über kleine Nebenstraßen geht. Am Grenzübergang Hollóháza übersehen wir beinahe das kleine Grenzschild, welches als einziges darauf hinweist, dass wir nun in Ungarn sind. Wir fahren über kleine Dörfer, die erstaunlicherweise alle einen sehr gepflegten Eindruck machen, in Richtung Südosten. Die Gärten sind mit vielen Blumen bepflanzt und wir sehen nirgends Müll herumliegen. Das der Nordöstliche Teil Ungarns eher nicht zu den vermögenden Landesteilen gehört, bemerkt man eigentlich nur an den teilweise doch recht schlechten Straßen, was uns aber auch weniger wichtig ist. Am Nachmittag erreichen wir die rumänische Grenze bei Petea und da es trotz EU Zugehörigkeit nun wieder Grenzkontrollen gibt, hat sich sogar ein kleiner Stau gebildet. Nach einer guten Viertelstunde ist aber auch diese Grenze überwunden. Wir kaufen unmittelbar hinter der Grenze noch die imaginäre Vignette für die Mautgebühren, die für alle Straßen in Rumänien erhoben werden, Kosten ca. 16,- € gültig für 4 Wochen. Imaginär deshalb, weil es halt keine Vignette gibt sondern nur einen Quittungsbeleg mit dem Fahrzeug-Kennzeichen. Bestehende Vorurteile über streunende Hunde werden übrigens prompt bestätigt. Der erste bettelnde Hund belagert unser ExMo. Ob die an der Grenze auch kontrolliert werden oder warum haben wir auf der ungarischen Seite keine gesehen?
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to be continued: Karpaten 2017 part2
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