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Richtung Westen / westbound
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Auf dem Weg zurück in das „erschlossene Land“ kommen wir zunächst über eine nummernlose Piste an dem sehr schönen Háifoss vorbei, der offenbar wegen der schlechten Straße kaum in den Hochglanzprospekten erwähnt wird und den wir daher auch in Ruhe betrachten können. Nach weiteren 3 Stunden Fahrtzeit für 40 km und der Feststellung, dass es nach einer schlechten Straße auf Island eine immer noch schlechtere Straße gibt, auf der man trotz GPS nicht immer sicher sein kann, ob es die richtige ist (don’t take the easy road …..), erreichen wir dann den viel beworbenen Gullfoss, der auf der gegenüberliegenden Seite mit Reisebussen erreichbar ist und entsprechend bevölkert wird. Da wir uns über die nummernlose Holperpiste kommend auf der Ostseite des Gullfoss befinden, haben wir aber das Ufer für uns alleine. Die in der Nähe gelegenen Geysire im gleichnamigen Dorf Geysir besuchen wir dann zu etwas späterer Stunde, wo es bereits angenehm leer war. Gut dass wir im ExMo unsere Mahlzeiten nach belieben einnehmen können und dass die meisten anderen Besucher ihr gebuchtes Abendessen nicht verpassen wollen.
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Abendstimmung am Geysir in Geysir 🙂
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Ein obligatorischer Stadtrundgang in der Hauptstadt Reykjavik darf natürlich nicht fehlen, auch wenn die küstennahe Skyline von Reykjavik und sogar das Rathaus so ziemlich alles an Glas-Stahlbeton Architektur zu bieten hat was derzeit so hip ist. Aber es gab auch sehr schöne Ecken mit einer schönen Altstadt. Immerhin wurde für die neuzeitlichen Architekten oder diejenigen die sich dafür halten ein passendes Mahnmal von Einwohnern Reykjaviks aufgestellt – Manager mit Betonkopf!
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Am Abend verlassen wir Reykjavik und fahren in Richtung Süden wo wir am Krýsuvíkurberg einen herrlichen Übernachtungsplatz mit einem endlosen Horizont und der vagen Hoffnung auf eine Wal Sichtung beziehen. Diese erfüllt sich zwar nicht, aber dieser Platz ist dennoch unendlich schön und einsam!
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Bei der weiteren Erkundung der Steilküsten und der Strände rund um Grindavik müssen wir feststellen, dass sich der feine und nasse Lavasand trotz reduziertem Luftdruck dann doch als zu wenig tragfähig erweist, so dass wir auf einen schönen Stellplatz mit Strand am Kap von Garthur ausweichen, von wo wir bereits einen Blick auf den Snæfellsjökull haben. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, es soll auch der letzte Blick auf diesen schönen vergletscherten Vulkan sein.
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Weil Anfang September die Nächte merklich länger werden, können wir nun erstmalig in sternenklarer Nacht und trotz eines hellen Halbmondes schöne Polarlichter beobachten. Die ersten Fotoversuche entsprechen zwar noch nicht so unseren Ansprüchen, aber einfach nur diesem Schauspiel zusehen zu dürfen ist schon Freude genug. Wale zeigen sich weiterhin keine, dafür gibt es auf dem Weg zum Snæfellsjökull eine Vielzahl von Flugmanövern und Formationsflügen von atlantischen Gannets (Basstölpel) zu sehen. Leider verschlechtert sich das Wetter wieder in rasantem Tempo, so dass wir vom 1446 m hohen Snæfellsjökull erstmal nichts zu sehen bekommen und uns zunächst an der Küste von Öndverðarness ordentlich durchpusten lassen. Wir haben den westlichsten Punkt unserer Reise erreicht, bis zur Grönländischen Ostküste sind es nur noch 500 km und von da wären wir eigentlich schon fast in Canada, aber leider muss es erst nochmal wieder zurück in Richtung Osten gehen 🙁
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Selbst am berühmtem Kirkjufell sind nur die Umrisse des markanten 469m hohen Berges zu erkennen, was eine Gruppe von Reisenden nicht daran hindert bei Sturm und Regen einige „selfies“ zu machen. Am Abend legt der Wind auf Orkanstärke zu und um nicht von der Brücke am Hjarðarbólsoddi geweht zu werden, beschließen wir kurzerhand im Schutz der Brücke zu übernachten! Da wir in der Zwischenzeit auch erfahren haben, dass die Zufahrt zum Snæfellsjökull wegen zuviel Schnee weiterhin gesperrt bleibt und die Berge landeinwärts weiterhin von Wolken umhüllt bleiben, geben wir unseren Plan auf, dort hinauf zu fahren und besuchen bei weiter stürmischem, aber an der Küste sonnigem Wetter Stykkishólmur und testen die dortigen Cafés.
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to be continued Island 2015 part6
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