Belgique

Um die erste Etappe mit dem Ziel Cote d’Argent etwas kurzweilig zu gestalten, teste ich auf der Semois bei Frahan mal die Kajak Tauglichkeit des Reviers. Stromabwärts als one-way Tour ist der Fluss durchaus empfehlenswert. Meist gleitet man gemütlich durch grüne Auwälder. Leider gibt es aber doch einige Stromschnellen die das Befahren flussaufwärts mit meinem Seekajak etwas anstrengender gestalten, so dass ich auf eine längere Tour verzichte. Ein aufgeregter Belgier ruft mir vom Ufer irgendetwas zu und gestikuliert ganz aufgeregt stromabwärts, während ich damit beschäftigt bin, den Bug in der Strömung zu halten. Vielleicht wollte er mir mitteilen, dass es stromabwärts leichter geht 🙂 Tags darauf folge ich dem Fluss mit dem ExMo flussabwärts, finde aber weder nochmal einen so schönen Stellplatz wie bei Frahan, noch eine Kajak taugliche Einstiegstelle. Dafür stellt sich erneut unter Beweis, vertraue niemals blind den Routenvorschlägen von Google Maps, und schon gar nicht der französischen Straßenmeisterei. Mit der Dachbox wäre unter der ursprünglich mal als 3,4m ausgewiesenen Durchfahrtshöhe in Levrézy kein durchkommen gewesen und selbst ohne Dachbox wäre es sehr eng geworden. Vermutlich wurde die „,4“ nach dem Fehlversuch eines Vorgängers abgekratzt 😉 Sehr positiv nehme ich dagegen zur Kenntnis, dass ich mich offenbar wenigstens in diesem Teil Europas wieder frei bewegen kann: es gibt keinerlei Grenzposten auf den Nebenstrecken, an denen ich die belgischen und französischen Grenzen passiere!

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Blaye – Côte d’Argent

Über Gien an der Loire, L’Etang Duris, mysteriösen Straßensperren auf der E62 nach Bellac, einem schönen kostenfreien Stellplatz in Clérac und weiteren Umleitungen erreiche ich schließlich Blaye, wo es nach einem kurzen Abstecher auf die „citadelle de Vauban“ und mit spanischem Gran Reserva an Bord 🙂 über die Bordeaux Weinroute mit der Fähre nach Larmarque geht. Das Verkehrschaos rund um Bordeaux selbst erspare ich mir lieber und werde stattdessen lieber Zeuge der braunen schlammigen Gewässer im Tidenstrom des Gironde. Am Mississippi kann es nicht viel anders aussehen? Gleichzeit erfährt die geplante erste Etappe eine kleine Modifikation, so dass ich nun weiter nordwärts bei Soulac sur Mer die zweite Etappe starte! Nach 1500 km dort angekommen ist dieser kleine und an der französischen Atlantikküste eher seltene Strandparkplatz bereits vollständig zugeparkt. Ich resümiere: es ist kein Wochenende und es sind noch keine Ferien – wo soll das noch enden ?? Ich zwänge mich also erst mal am verbliebenen Rand die halbe Düne hoch um den Abend abzuwarten und entgehe dabei nur knapp dem Totalverlust eines neuen Reifens! keine 20 cm neben meiner Fahrspur ragt ein abgerissenes Eisenrohr aus dem Sand! vermutlich die Reste eines Parkverbot Schildes oder dergleichen 😉 Also Augen auf selbst beim harmlos erscheinenden einparken! Am späten Nachmittag ist dann aber wie erwartet genug Platz und der erste Abend am Meer geht natürlich nur mit standesgemäßem Sonnenuntergang 🙂

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Clérac

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Montalivet

weiter gen Süden nach Montalivet gibt es einen wunderschönen Ausblick über den Strand direkt von den Parkplätzen unmittelbar an der kleinen Straße. Allerdings ist hier nix mit Schatten und so bleibt nach einer ausgiebigen Siesta bei über 30° und Abkühlung im Meer noch ein schattiger Platz auf dem Campsite Municipal de l’Océan, der zumal nicht sonderlich belegt durchaus gemütlich und auch sehr günstig ist, allerdings durch wenig überzeugende Wasserversorgung aufwartet. Die einzige Trinkwasserentnahme bietet ein Spülbecken im kombinierten Wasch-, WC- und Tischtennishaus 😮 . Also heißt es heute Kanisterbetankung, an Bewegung mangelt es also nicht 😉 und zur Belohnung gibt es praktiziertes Oldtimer Camping jenseits der sterilen Automuseen vom feinsten zu bewundern!

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to be continued: France 2020 part2