Femundsmarka und Dalarna
Auf der Flucht vor der Sommerhitze in Deutschland haben wir uns mal wieder auf den Weg gen Norden gemacht. Was wir allerdings leichtsinnigerweise nicht recherchiert hatten ist der Umstand, dass es in diesem Jahr hoch bis zum Polarkreis ebenfalls unerträglich heiß und vor allem sehr trocken ist. Die Folgen sind dann allgemein bekannt, Waldbrände in ganz Schweden bis hoch in die Finnmark. Also beschlossen wir etwas weiter westlich zu bleiben, wo es in den Bergen wenigstens etwas kühler und feuchter ist. Nach zwei Tagen Fahrt für gut 1100 km und stehenden Reifens mit der Fähre von Grenaa nach Varberg sind wir am Femunden in Norwegen angekommen. Das dortige geplante Ziel konnten wir allerdings nicht ganz mit dem ExMo erreichen, da die Straße im „Nasjonalpark“ während der Hauptsaison gesperrt ist.
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Also haben wir zunächst einen kleinen Campingplatz in Elga aufgesucht, wo es noch einen Stellplatz am See gegeben hätte, der aber natürlich reserviert ist. Wir dürfen trotz des Hinweises auf unser Fahrzeuggewicht neben dem Campingplatz auf einer Wiese stehen, wo wir dann auch unserer Kajaks aufbauen konnten und bereits am dritten Reisetag mitten in die Natur hinein gepaddelt sind.
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Die Wettervorhersage war optimal, am Nachmittag vereinzelte Wolken bei 25° und SW Wind mit maximal 6 m/s. Regel Nummer eins: wenn Du mit Rückenwind in den Tag startest verlasse Dich wenigstens nicht auf den Wetterbericht. Dass die Bewölkung etwas mehr zunahm als vorhergesagt war nun nicht so tragisch, aber leider war der Wind damit auch um einiges stärker als vorhergesagt, so um die 10 m/s und in Böen noch darüber. So ist der Rückweg um einiges anstrengender als geplant. Zurück am Campingplatz ist der reservierte Stellplatz immer noch frei und so beschließen wir nach einer ausgiebigen Kaffeepause zusammenzupacken und uns etwas im Preis-Leistungsverhältnis passenderes zu suchen, was uns auch schnell gelingt. Vom neuen Stellplatz vor der Saisonsperre im Wald starten wir dann tags drauf unsere Wanderung auf den Stor-Svuku, mit 1200 m der höchste Berg in der Gegend, welcher einen tollen Ausblick über alle Seen der Gegend verspricht, vom Femunden bis zum Rogen. Dieses mal ohne Wetterbericht bei strahlend blauen Himmel gestartet ereilt uns kurz unterhalb des Gipfels der vermutlich erste Regen der letzten Wochen.
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Zumal einige kleinere Gebirgsseen schon ausgetrocknet waren, ist es für die Gegend ein Segen, für uns bedeutet es allerdings nach 20 Minuten wartens den Abbruch des Aufstieges, da wir nur mit Regensachen für den Notfall ausgestattet sind. Schade aber die Tour ist trotzdem sehr schön. Den Rückweg kürzen wir nach einer Waffelpause auf der Svukuriset Hütte über die gesperrte Schotterstraße ab und legen am ExMo angekommen erstmal alles zum trocknen aus und beschließen noch eine weitere Nacht auf unserem Stellplatz inklusive Skiausrüstung „for free“ zu verbringen.
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Idre / Hällsjön
während eines kleinen Versorgungsstops in Idre besuchen wir dort einen Loppis, den privaten Markt mit allem was noch zu schade zum wegwerfen schien. Da wir vergessen haben zwei Weingläser einzupacken und diesen nunmehr aus den Kaffeebechern „genießen“ erhoffen wir uns dort fündig zu werden. Aber die angebotenen Gläser sind selbst in der Scheune die der Besitzer als die eigentliche Goldgrube bezeichnet, irgendwo zwischen Senf- und Kerzengläsern einzuordnen, welche wir nun wieder selbst an Bord haben 😉 Also geht es ohne Gläser weiter hinauf zum Hällsjön, wo wir nach diversen Begegnungen mit den Rentieren der Samen ein sehr schönes Plätzchen direkt am Seeufer finden.
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Nach einer ruhigen und hellen Vollmondnacht brechen wir die Zelte frühzeitig ab und fahren die Schotterpiste weiter nach Norden, um am Ende dieser eine Wanderung auf den Störvätteshagna zu starten. Die Piste wird allerdings zum Pfad und vor allem die Äste und die umgeknickten Bäume kommen immer näher. Keine Aussicht auf einen Wendeplatz lassen uns vorzeitig einen Stellplatz in einer kleinen Haltebucht ansteuern, in der wir später auch wenden können. Die restlichen 2 km des Waldweges geht es dann per pedes weiter, allerdings wäre dieser Weg nun wieder befahrbar gewesen, auch wenn die einen oder anderen Bohlen über kleinere Bäche schon arg ramponiert aussahen.
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Zum Aufstieg auf den Störvätteshagna gibt es wenig zu berichten, eine tolle Landschaft mit vielen Blau- und Moltebeeren, gespickt von kleineren Unachtsamkeiten die zum verlassen des kaum benutzten Pfades und somit zu kleineren Umwegen führen, in jedem Fall viel zu anstrengend bei einer gefühlten Mörderhitze. Nach gut 5 Stunden oben angekommen werden wir mit einem grandiosem Ausblick und einem erfrischenden Bergsee belohnt. In anbetracht der ungewöhnlichen Wärme ist die Erfrischung allerdings selbst beim weniger anstrengenden Abstieg schnell aufgebraucht und wir müssen sogar an einem Quellfluß Wasser nachtanken! Zustände wie in der Wüste 😮
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Da es nun bereits sehr spät ist als wir am ExMo eintreffen und es Freitagabend ist, glauben wir, dass unser schöner Stellplatz mit Frühstücksbank bereits belegt sein wird. Aber oh Wunder, als wir gegen 20:00 dort eintreffen ist er frei und wir springen nach dem zügigen einparken sofort in den See um die schmerzenden Füße und sonstige Knochen zu kühlen 😉
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Tags drauf regnet es erneut, aber unterwegs nach Tossåsen finden wir ein schönes Plätzchen wo wir den Regen abwarten und am späten Nachmittag bei den ersten Sonnenstrahlen die Kajaks aufbauen. Nachdem das Puzzle sortiert ist lohnt sich die abendliche Tour über den relativ kleinen See Hammaravan wegen der Ruhe und schönen Landschaft allemal, obwohl dieser leider nicht über seinen Zufluß zu verlassen ist.
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Zwischen dem Dorf Tossåsen und dem Vålådalen gibt es eine 36 km lange one way Wegstrecke in Nord-Südrichtung über das Lunndörrsfjällen, die natürlich nur per pedes zu bewältigen ist. Mit dem Auto ist es auf östlichen Umwegen über Myrviken und Järpen mit über 200 km die sechsfache Wegstrecke, und das obendrein noch mittels Verbrennen fossiler Rohstoffe. Wir trennen uns also und ich fahre den langen Weg während meine Tochter die kürzere Strecke nimmt. Wir sind gespannt, wer bei den ungleichen Bedingungen zuerst im Vålådalen eintrifft. Auf dem Umweg über den Fäbodvägen gibt es allerdings auch etwas Ablenkungspotential 🙂
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Vålådalen
Da das Vålådalen offenbar ein echter Tourismus Hotspot ist, vergeht nach meiner Ankunft noch einige Wartezeit auf einen geeigneten Parkplatz, so dass das Ergebnis nur mit knappem Vorteil zugunsten des durstigen ExMo’s ausfällt und mir gerade noch eine Stunde Zeit bleibt, um ihr auf dem Trail in Richtung Tossåsen entgegen zu wandern. Für einen annehmbaren Übernachtungsplatz begeben wir uns dann am Abend einige Kilometer talwärts.
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Trotz des Andrangs wundert es uns doch immer wieder, dass man links und rechts der ausgetretenen Pfade kaum noch jemanden antrifft. Auf dem Weg zum Vålånfallet treffen wir nach einer erforderlichen Flußquerung noch ganze zwei Wanderer und ein Ren. Allerdings haben wir den Weg etwas unterschätzt und so geht uns wegen der hohen Temperaturen in praller Sonne bald das Trinkwasser aus. Auf dem Rückweg durch ein altes Gletschertal finden sich leider auch keine vertrauenswürdigen Quellen zum auffüllen unserer Flaschen, stattdessen treffen wir zurück auf dem Hauptweg auf Schwimmbad ähnliche Verhältnisse am eigentlich schönen grün leuchtenden Blanktjärnarna. Sogar vor der Mitnahme von standupboards schrecken einige Zeitgenossen nicht zurück. Es ist halt eine fritidsområde ……..
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Am Abend erhalten wir am Ånnsjön noch eine Einladung in die Sauna, die wir allerdings ausschlagen, da wir ausgerechnet heute bereits genug „transpiriert“ hatten. Wir zogen eine Abkühlung im See vor. Nach dem morgendlichen Bad gibt es noch eine kleine Anekdote zu sehen, es geht offenbar zum white water rafting, aber nicht per Muskelkraft, sondern per Außenborder, die Urlauberkräfte müssen geschont werden 🙂 Wir haben uns dann lieber auf dem Ulvåfjället auf knapp 30 km die Beine vertreten ……..
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und dann ist in diesem Jahr die Trockenheit noch ein großes Thema, um dessen Folgen wir bislang erfolgreich herum kurven konnten und somit von Waldbränden verschont geblieben sind. Sichtbar wird der Wassermangel aber an nahezu allen Stauseen in Schweden und auch auf der norwegischen Seite. Besonders eindrucksvoll lässt sich das am Stor Blåsjön dokumentieren, auch wenn der Anker selbst für normale Verhältnisse etwas groß geraten scheint. Vielleicht wird das nächste Boot an die Ankergröße angepasst? 😉
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to be continued: zwischen Lappland und Nordland
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